Wildniskultur

Der als Agrar-Rebell bekannt gewordene Sepp Holzer (* 24.7.1942) zieht auf seinem Bergbauernhof im Salzburger Lungau noch in einer Seehöhe von 1.500 m Kiwis, Kirschen und Kürbisse, mitten im Winter erntet er Radieschen, und sein Getreide wächst im Wald: Der Krameterhof ist längst zum Symbol für eine neue Art der Landwirtschaft geworden.

Sepp Holzer hat eine eigene Form der Permakultur entwickelt, die bereits Gegenstand wissenschaftlicher Forschungsarbeiten ist und auch Projekt der EXPO 2000 in Hannover war. Unter geschickter Ausnutzung ökologischer Beziehungen und Kreisläufe lässt er die Natur für sich arbeiten und erzielt mit minimalem Arbeitsaufwand ein Maximum an Erfolg - ohne die Umwelt zu belasten.

Dass sich dieses Konzept unter den unterschiedlichsten Umweltbedingungen anwenden lässt, zeigt Holzer als Berater bei zahlreichen Projekten - sogar in Kolumbien und Brasilien, wo zerstörte Böden mit Hilfe von Permakultur wieder in landwirtschaftliches Kulturland verwandelt werden.

Sepp Holzer erläutert in seinem Buch "Der Agrar-Rebell" nicht nur die Grundprinzipien seines Denkens, er schildert auch lebendig seinen endlosen Kampf mit Ämtern und Behörden, die alles daransetzten, die Erprobung alternativer Landwirtschaftsmethoden durchzusetzen.

Nachstehendes aus der Einleitung zu "Sepp Holzer´sche Permakultur":

… Dass es überhaupt nötig ist, ein "Rebell" zu werden, um einen Bauernhof im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften, ist schon sehr traurig. Der heutige übergroße Verwaltungsapparat erstickt meines Erachtens jedes kreative Denken schon im Keim.

… Wir sollten unsere Demokratie leben, anstatt uns wie Lemminge zu verhalten und blind der Masse nachzulaufen, sonst werden wir unsere Demokratie und unsere Rechte über kurz oder lang verlieren.

… Gemeint ist damit (mit Permakultur) ein Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur, basierend auf natürlichen Kreisläufen und Ökosystemen. Die grundlegenden Prinzipien der Permakultur sind:

  • Alle Elemente des Systems stehen miteinander in Wechselwirkung.
  • Mulitfunktionalität: Jedes Element erfüllt mehrere Funktionen und jede Funktion wird von mehreren Elementen getragen.
  • Sinnvolle und effiziente Energienutzung in jeder Hinsicht, Arbeit mit erneuerbarer Energie
  • Nutzung natürlicher Ressourcen.
  • Intensiv genutzte Systeme auf kleinem Raum.
  • Nutzung und Mitgestaltung von natürlichen Abläufen und Kreisläufen.
  • Förderung und Nutzung von Randeffekten (Schaffung von kleinflächigen Strukturen, die hochproduktiv sind.
  • Vielfalt statt Einfalt.

… Gerade im Bereich der Permakultur ist die praktische Erfahrung unersetzlich, die Natur lässt sich nämlich nicht so einfach in Theorien fassen … Am besten ist es, sich vor der Beratung den Permakultur-Betrieb des Beraters bzw. "Permakultur-Designers" persönlich anzuschauen.

… Nur, wer Permakultur lebt, kann sie auch verstehen und an andere vermitteln. Daher ergibt es keinen Sinn, sich eine Permakultur nach einem System einfach fertig "hinstellen" zu lassen.

… Holzer´sche Permakultur beruht seit 1962 auf jahrzehntelanger Erfahrung und Praxis als Vollerwerbsbetrieb. Ökonomie und Ökologie sind hier kein Widerspruch. Holzer´sche Permakultur beinhaltet:

  • Landschaftsgestaltung (Terrassenbau, Anlage von Hügel- und Hochbeeten, Wassergärten, Teiche, Humusrückhaltebecken, Kleinklimazonen)
  • Agro-Forstwirtschaft (Einbeziehung von Bäumen und Sträuchern in die landwirtschaftliche Nutzung)
  • Fischerei
  • Wasserpflanzenzucht
  • Tierhaltung
  • Obstbau
  • Almwirtschaft
  • Zucht von Alpenpflanzen und Heilkräutern

Weiteres bei: www.krameterhof.at